Erste Abwicklungsanstalt (EAA)
Zu Beginn des Jahres 2008 geriet die einstige WestLB nach erheblichen Verlusten - insbesondere aus dem Aktieneigenhandel und Geschäften im US-Immobilienmarkt - in eine ihre Existenz bedrohende Situation. Dies zeigen auch die Verluste, die die Landesbank im vorherigen Geschäftsjahr 2007 verzeichnete. Nachdem die Ausgliederung eines ersten Risikoportfolios in eine interne Zweckgesellschaft nicht den erhofften Effekt zeigte – Kapitalprobleme der Landesbank konnten nur kurzfristig behoben werden, entstand im Dezember 2009 die Erste Abwicklungsanstalt. Der EAA wurde ein Risikoportfolio in Summe von rund 77,5 Milliarden Euro zur Abwicklung übertragen – zu Beginn des Jahres 2012 erfolgte eine Nachbefüllung des Portfolios. Aktuell beläuft sich dieses Portfolio noch auf rund 10,6 Milliarden Euro.Der WestLB gelang es allerdings auch nach Errichtung der EAA nicht sich nachhaltig zu erholen und so kam es im Jahr 2012 zur Abwicklung der Landesbank. Das Verbundgeschäft wurde an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) abgegeben, die restliche WestLB wurde in „Portigon AG“ umfirmiert. Diese hält wirtschaftlich auf die EAA übertragene Positionen zum Zwecke der Abwicklung, die aber aus rechtlichen und regulatorischen Gründen nicht auf die EAA übertragen werden konnten. In den Folgejahren reduzierte die Portigon AG beispielsweise ihren Personalbestand indem u.a. internationale Standorte geschlossen wurden. Ebenso konnte die Bilanzsumme des Instituts merklich abgebaut werden – von rund 167,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 (letzte ausgewiesene Bilanzsumme der WestLB) auf 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2021.